Schulleiter aus Kenia zu Gast an der Schule in Seubersdorf
Schon seit 6 Jahren unterstützt unsere Schule mit den Spendenläufen die Initiative „Strahlende Kinderaugen Kenia“, die die Precious Hope School im Küstenort Mtwaba gegründet hat und mit Spenden für deren Fortbestand sorgt. Jairus Orangi ist Schulleiter dieser Schule in einer der ärmsten Gegenden Kenias. Dort, wo Menschen oft vier Tage ohne Essen auskommen müssen. Dort, wo Kinder noch immer Opfer von Zwangsheirat und Prostitution werden. Die Ärmsten der Armen bekommen dort täglich zwei Mahlzeiten sowie Schulbildung – beides kostenlos.
Schulleiter Jairus Orangi ist nun das erste Mal in Europa und ließ es sich nicht nehmen, auch die Grund- und Mittelschule Seubersdorf zu besuchen, um den Kindern und Jugendlichen von der 1. bis zur 9. Klasse von der Situation in Afrika zu erzählen und Ihnen für Ihr Engagement zu danken. Er berichtete, dass er bei seinem ersten Besuch in Deutschland sehr überwältigt sei. Er sei in eine fremde Welt eingetaucht, in der die Häuser so groß und die Straßen so gut seien. Er habe auch nicht gewusst, dass es Maschinen gebe, die Geschirr waschen könnten. Die Schüler klebten an Jairus Orangis Lippen, der auf Englisch und mit beeindruckenden Bildern von seinem Leben und von seiner Schule erzählte. Kathrin Orlamünder vom Hemauer Team der „Strahlenden Kinderaugen“ übersetzte den Vortrag ins Deutsche.
Jairus Orangi, der als zweitjüngstes von 16 Kindern aufgewachsen ist, musste früher in einem Zuckersack schlafen, weil es keine Matratzen gab. „Später habe ich begriffen, dass ich hart arbeiten muss. Denn Bildung ist der Schlüssel, um aus der Armut herauszukommen“, erklärt er. So entstand Orangis Vision, so vielen Kindern wie möglich eine Zukunft zu geben. Im Jahr 2013 freundete er sich mit dem bereits verstorbenen Hans Gnann aus Hemau an, der ihn unterstützte. Seitdem ist das Team stark gewachsen und auch auf die „Precious Hope School“ gehen inzwischen 300 Kinder. Ein Team vor Ort schaut, wer am dringendsten auf Unterstützung angewiesen ist. Denn nur die Ärmsten können aufgenommen werden. Und trotzdem gibt es für den Schulleiter und seine deutschen Freunde noch viel zu tun, wie Kathrin Orlamünder betont. Sie wollen einen Brunnen bauen, um die Wasserversorgung zu verbessern. Zudem unterstützt „Strahlende Kinderaugen Kenia“ das Waisenheim „Minto Children’s Home“, das ein neues Gebäude braucht, weil das alte zu klein ist.
Die Seubersdorfer Schüler waren sehr berührt und hatten viele Fragen, die Jairus Orangi bereitwillig beantwortete. Sie versicherten ihm, dass sie jetzt hoch motiviert seien, sich für die am 19. Mai stattfindende Lauf-Challenge anzustrengen und wieder fleißig Spenden zu sammeln. (me)