Die Welt mit anderen Augen sehen – Ein bemerkenswerter Besuch in der Grundschule
Mit ihren Erzählungen und Hilfsmitteln brachte die blinde Kerstin Schubert die Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse zum Staunen. Hauptberuflich ist Frau Schubert Sozialpädagogin. Nebenbei arbeitet sie ehrenamtlich als Blinden- und Sehbehindertenberaterin des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes für die Stadt und den Landkreis Neumarkt. Frau Schubert, welche vor 18 Jahren durch einen Unfall fast vollständig ihr Augenlicht verlor, stellte zuerst sich und ihren 27000€ teuren Begleiter, den Blindenführhund Felix, vor. Felix ist für sie ein unverzichtbarer Begleiter, der sie um alle Hindernisse führt. Ist Felix einmal nicht dabei, benutzt Frau Schubert ihren Blindenstock. Diesen durften auch die Kinder testen. Sie berichtete außerdem, dass sie das alltägliche Leben mit Kochen, Waschen, Bügeln und Aufräumen eigenständig meistert. Dabei hilft ihr unter anderem eine „sprechende Küchenwaage“. Zum Einschenken verwenden blinde Menschen häufig ihre Finger oder eine Einschenkhilfe. Auch dies wurde den Kindern präsentiert.Lesen ist für Blinde ebenso möglich, entweder mithilfe der Blindenschrift oder Smartphones. Frau Schubert meinte jedoch, dass die Schrift der Blinden sehr schwer ist. Ihr Handy ist für sie ein sehr wichtiges „Werkzeug“ geworden. Sie kann sich sowohl digitale Artikel und Nachrichten als auch analoge Texte vorlesen lassen.
Die Schülerinnen und Schüler waren sehr beeindruckt von Frau Schuberts Besuch. Der Schulvormittag hat gezeigt, mit welchen Problemen Blinde konfrontiert werden, wie diese bewältigt werden und dass man Blinden und auch anderen beeinträchtigten Personen Hilfe anbieten soll. Zusätzlich wurde betont, dass die Kinder ganz besonders auf ihre Augen aufpassen sollen. (sl)
Vielen Dank an Frau Schubert, Felix und die Begleitperson für den interessanten Besuch!