Projektwoche „Schule fürs Leben“
Was braucht der Mensch zum Leben? Was hat mein Frühstück mit dem Klimawandel zu tun? Und wie funktioniert Nachhaltigkeit? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die 7. Klasse der Mittelschule Seubersdorf, denn Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sind entscheidende Zukunftsaufgaben, die alle Menschen betreffen und dürfen deshalb auch im schulischen Zusammenhang mit dem Erwerb von Alltagskompetenz und Lebensökonomie nicht fehlen.
In einem ersten Teil des Projekts informierten sich die Lernenden über die Herkunft und Anbausituation von ausgewählten Lebensmitteln, die uns alltäglich auf dem Frühstückstisch begegnen und die wir im Supermarkt kaufen. Am Beispiel von Erdbeeren, ca. 60% davon kommen nämlich aus Spanien, wurde so der erschreckende Zusammenhang zwischen Klimawandel und Lebensmittel hergestellt: Erdbeeren benötigen viel Wasser und verbrauchen für das Kilo fast 300 Liter Wasser. Um die empfindlichen Früchte dann schnellstmöglich nach Deutschland zu beschaffen, werden sie zudem geflogen, wobei große Mengen CO2 erzeugt werden. Und so wird auch mit viel anderem Obst und Früchten verfahren, was viele Probleme, vor allem in den Produktionsländern, mit sich bringt. Die Teenager berechneten auch den eigenen C02 – Fußabdruck und reflektierten so über ihre Rolle als Verbraucher.
Im nächsten Schritt erkundigte sich die Klasse persönlich bei einem Landwirt, was es heißt, regional und saisonal zu konsumieren. Herr Regnet betreibt eine Milchwirtschaft und zeigte den Lernenden auf, wo und wie Milch produziert wird bzw. wie die Milch dann in Form von Milchtüten oder Milchprodukten in die Supermarktregale kommt. Der liebevolle Umgang mit den Kühen und der vorzügliche Geschmack der Milchprodukte begeisterte die ganze Klasse für regionales Einkaufen in der Zukunft. An dieser Stelle Danke an Familie Regnet für die spannenden Einblicke und die hervorragende Bewirtung.
Im letzten Teil des Projekts wurde es spannend für die Teenager. Um zu verstehen, was Nachhaltigkeit bedeutet, verbrachten sie 3 Tage im Walderlebniszentrum Schernfeld bei Eichstätt. Besonders in unserem Kulturkreis erfüllt der Wald mehrere wichtige Funktionen. Holzproduktion, Bindung von C02 und Produktion von Sauerstoff, Lebensraum für Tiere, Erholungsraum für den Menschen – um einige zu nennen. Die Lernenden näherten sich diesen Themen in interaktiven Workshops und begriffen sehr eindrucksvoll den schwierigen Kompromiss zwischen Naturschutz, Wirtschaft und Tourismus. Der Wald gibt uns vieles was wir zum Leben brauchen. Wir sind also in der Pflicht, nachhaltig zu handeln, um ihn für die nächsten Generationen zu erhalten. Natürlich kam auch das Abenteuer nicht zu kurz und es mussten während dieser drei Tage verschiedene herausfordernde Hindernisse überwunden, Nachtwanderungen bestanden und in kleinen Holzhütten direkt im Wald übernachtet werden.
Am Ende dieser Projektwoche reflektierten die Lernenden über Eindrücke und Erfahrungen und erkannten die Herausforderungen, welche sich uns jetzt und ihnen in der Zukunft stellen werden. Um dem Ganzen einen würdigen Abschluss zu geben, pflanzte die Klasse 7 dann noch zwei junge Kastanienbäume, welche man durch ein selbstgemachtes Schild erkennt. Wie diese Bäume im Wald, haben auch gemachte Erkenntnisse Spuren bei den Teenagern hinterlassen. (jh)