Projektwoche „Alltagskompetenzen und Lebensökonomie“
„Wofür brauche ich das? Warum müssen wir das lernen?“ – Nicht immer können unsere Schüler im Lernstoff einen lebenspraktischen Nutzen erkennen. Was in der Schule Tag für Tag präsentiert und geübt wird, hat oft nichts mit Alltagsbewältigung zu tun. Vor allem ist es häufig weit weg von den unmittelbaren und auch Kinder betreffenden aktuellen Themen und Problemen. Um dieser Tatsache entgegenzuwirken, sind die Schulen seit kurzem angehalten, Projekte und Exkursionen in Zusammenarbeit mit Experten aus lebensweltlichen Bereichen wie Umwelt, Landwirtschaft, Gesundheit, Ernährung und Verbraucherverhalten durchzuführen.
Wir entschieden uns, eine Woche besonders dem Thema „Nachhaltigkeit“ zu widmen. Als erstes stand der Besuch des Bodenentdeckungspfads in Regensburg auf dem Programm. Der Boden – ein Leben lang trägt er uns, reinigt das Grundwasser, lässt Nahrung wachsen und erfüllt viele weitere elementar wichtige Aufgaben für eine gesunde und lebenswerte Welt. Dennoch wird er vernachlässigt und wissen tun wir sehr wenig über ihn. Das wurde den Kindern an den vielen Stationstafeln, der Barfußstation und dem Versuch zur Bodenerosion klar.
Tag 2 unserer Projektwoche war der Umweltstation des Landesbundes für Vogelschutz in Regenstauf gewidmet. Mit vielen Aktivitäten erarbeiteten sich die Kinder hier das Konzept des „virtuellen Wassers“ und waren sehr betroffen, als sie erfuhren, wie viel Wasser gebraucht wird, um auch nur eine Jeanshose herzustellen oder bis eine Tasse Kaffee auf dem Tisch steht. Ebenso eindrucksvoll wurde das Thema „Mikroplastik“ behandelt. Wichtig hier: Es gibt Alternativen, auch wir können was tun: Die Schüler stellten selbst Zahnpasta her. Ihr Produkt enthält weder die übliche Mikroplastik noch die diversen anderen Schadstoffe der Supermarkt-Zahnpasta. Nebenbei erlebten einige Schüler eine weitere lebenspraktische Regel sehr unmittelbar, als sie ihre Zahnpasta ausprobierten: Man sollte sich an die Rezeptur halten und z.B. nicht doppelt so viel Pfefferminzöl beimischen wie angegeben.
Die verbleibenden Projekttage organisierten wir mit dem Verbraucherservice Bayern e.V. Frau Ertl bildete die Schüler zu „Detektiven der Nachhaltigkeit“ aus. Die vielen handelsüblichen Siegel auf den Produkten können von den Kindern nun besser beurteilt und eingeordnet werden. Ein weiterer Workshop vertiefte das Thema Plastik und zeigte Wege aus der Plastikflut auf.
Diese Woche stärkte die Kinder nicht nur im Erkennen von Umweltproblemen, sondern auch in ihren Fähigkeiten, diese zu bewältigen und optimistisch zu bleiben. (gs)