Abschlussfahrt der Klassen M10a und M10b
Bad Tölz – Chiemsee – Fraueninsel – Herreninsel – Schloss Herrenchiemsee – Blomberg – Wendelstein – Schliersee.
Zwei ungewöhnliche (Corona-) Schuljahre mit Distanz- und Wechselunterricht, eine abgesagte Berlinfahrt, Coronatests, Maskenpflicht, Verbote, Warnungen und Ermahnungen.
Genau deshalb beschlossen wir, am Ende der Schulzeit nochmal etwas Besonderes als Gemeinschaft zu unternehmen, bevor sich – so ist nun mal der Lauf des Lebens – unsere Wege trennen und unsere Schülerinnen und Schüler den nächsten Lebensabschnitt beginnen.
Schon im Februar planten wir unsere Abschlussfahrt. Wir wollten in Bayern bleiben, hier war in unseren Augen die Wahrscheinlichkeit am größten, dass sie auch tatsächlich stattfinden könnte. Endlich kam nach Pfingsten die Aussage vom Kultusministerium, mehrtägige Klassenfahrten dürften wieder durchgeführt werden, allerdings würde man davon abraten. „Abraten“ ist kein Verbot – wir beschlossen zu fahren. Was sollte schon passieren?
Dass ausgerechnet Südostbayern wegen der Starkregenfälle am Wochenende vor der Fahrt zum Katastrophengebiet erklärt wurde, konnte keiner ahnen. Das erforderte von Frau Lottner, Herrn Schmidmeister und Frau Gloßner nochmal kurzfristig ein komplettes Umplanen des Wochenprogramms während der Fahrt nach Bad Tölz.
Die Fahrt zu unserem Urlaubsziel verlief recht ruhig, nicht alle hatten ausgeschlafen. Nach dem Einchecken in der Jugendherberge gab es Mittagessen, dann durften die Zimmer bezogen werden und anschließend erkundeten wir Bad Tölz City. Die „Bad Tölz Rallye“ brachte erste Kontakte zu jungen Einheimischen, die unsere Mädels dann zurück zur Jugendherberge begleiteten. Den späteren Abend verbrachten wir auf dem Gelände der Jugendherberge, das allerlei unterhaltsame Aktivitäten anbot. Viele der Jugendlichen nutzten auch die Gelegenheit, sich untereinander ohne Schulatmosphäre entspannt zu unterhalten, Schach und Schafkopf zu spielen und zu chillen. Es war ein wunderschöner Sommerabend.
Die nächsten Tage verbrachten wir bei angenehmen Sommertemperaturen mit Wandern auf dem Blomberg und Wendelstein, besonders „Mutige“ genossen eine Abfahrt auf einer der längsten Sommerrodelbahnen Bayerns. Die Fahrt auf dem Chiemsee mit Besuch von Frauen- und Herreninsel war sonnig und relaxt. Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz. Der ungeheure Hunger einiger Schüler war schon beachtlich. Zurück in der Jugendherberge kam abends dann die die tägliche Frage: „Dürfen wir einkaufen gehen? Wir brauchen etwas zum Essen.“ Seltsam, gerade war das Abendessen vorbei. Naja, wenn man noch im Wachsen ist.
Am letzten Tag durfte nach einer Schifferlfahrt noch am Ufer des Schliersees geplantscht werden, abends dann Lagerfeuerromantik und für die ewig Hungrigen Stockbrot aus dem Feuer.
So ging eine ereignisreiche Woche mit vielen schönen Erlebnissen zu Ende. Die Abende waren lang, die Nächte in einigen Zimmern kurz und der Morgen kam scheinbar immer vollkommen überraschend. Einige Schüler erkannten ihre eigenen Grenzen, andere lernten, ihre Ängste zu überwinden und beispielsweise mit der Gondel ins Tal oder mit dem Schiff auf dem See zu fahren. Am Freitagmittag kehrten alle vielleicht etwas müde, aber gesund und zufrieden nach Seubersdorf zurück. Also insgesamt eine rundum gelungene Abschlussfahrt. (dl)