Distanzlernen – für manche auch Distanz vom Lernen
Jeder nimmt bestimmte Situationen anders wahr und entwickelt einen eigenen Umgang mit der jeweiligen Gegebenheit. So war es auch bei den Schülerinnen und Schülern der M10b, manche konnten der ungewohnten Situation des Distanzunterrichts sogar Positives abgewinnen… Hier einige Ausschnitte aus den Berichten der M10b zum Distanzunterricht:
… die Zeit im Homeschooling war mal etwas Anderes, weil wer hat schon die Erfahrung gemacht, fast zwei Monate von daheim aus Unterricht zu haben? Auch bei mir gab es ab und zu technische Probleme, vor allem bei den Konferenzen. Irgendwann habe ich aber herausgefunden woran es lag, dann funktionierte es problemlos. Da wir wirklich mehr Freizeit hatten als sonst, habe ich intensiver Sport gemacht, war viel draußen und habe auch ab und zu Freunde getroffen. Wenn ich Lust hatte, habe ich auch am Abend bisschen für meinen Übertritt in die aktive Feuerwehr gelernt, da der Lehrgang bis auf weiteres erstmal ausfällt. Mit den Aufgaben kam ich gut zurecht. Ich fand die Zeit an sich eigentlich recht gut, weil es einfach mal etwas anderes war. Dennoch freue ich mich, wenn der Unterricht in der Schule wieder stattfindet, da es langsam echt langweilig wird.
… ich fand, dass man durch die Zeit im Homeschooling mehr Zeit für sich hatte, vor allem am Morgen. Manchmal hat mein WLAN gesponnen, weil mein Bruder gezockt hat. Sonst kam ich mit den Aufgaben gut zurecht. In meiner Freizeit habe ich draußen viel Sport gemacht und mich viel mit meinen Haustieren beschäftigt. […]
Unser Fazit ist, vor allem die Probe [über mebis] war eine völlig neue Erfahrung die uns gefallen hat. Auch dass wir mehr Freizeit hatten fanden wir gut, aber es war ab und zu schon langweilig, da man wegen Corona sehr eingeschränkt war. Wir kamen alle mit den Aufgaben gut zurecht und haben technisch viel Neues dazu gelernt […] Präsenzunterricht ist trotzdem etwas Anderes, da hat man seine Freunde und man macht auch mehr, als wenn man zu Hause ist. Da auch unser Abschluss bald vor der Tür steht, finden wir es besonders gut, wieder in die Schule zu gehen […]
…Manchmal hat man auch verschlafen und hat dann das WLAN oder den Computer, der plötzlich ein Update brauchte, vorgeschoben, damit man nicht sagen musste, dass man in Wirklichkeit verschlafen hatte. Aber natürlich ist ab und zu wirklich das WLAN oder der Computer nicht mehr gegangen und man konnte nichts dagegen tun. Doch es gab auch geschmeidigere Tage wo alles glatt lief, ohne Probleme – das sahen natürlich unsere Lehrer am liebsten. Es gab auch Tage, an denen man morgens schon einen Kaffee trank oder einen Energydrink öffnete, bevor man den Distanzunterricht beginnen konnte, wenn man mal wieder zu spät ins Bett gegangen war.[…] Unter den gehaltenen Konferenzen war auch ab und an mal der Fernseher an und der Lautsprecher auf Stumm. Aber nicht ganz auf Stumm, sondern nur so leise, dass man noch hören konnte, wenn man selbst aufgerufen wurde, sodass es nicht auffiel, dass man nicht aufpasste. […] Natürlich gab es auch Tage, an denen man früh am Morgen um 7 Uhr aufstand, sich fertig für den virtuellen Unterricht machte, die Hausaufgaben des Tages vor Unterrichtsbeginn checkte, sie dann noch begann und zusätzlich noch die Kamera in der Konferenz anmachte.[…]
…Unsere Aufgaben erledigten wir meistens ordentlich und zuverlässig (zumindest die, die wir abgeben mussten). Unsere Hefte bestehen mittlerweile mehr aus ausgedruckten Blättern, als aus abgeschrieben Einträgen. Am Anfang war die Zahl derer, die ihre Kamera an hatten hoch, doch im Laufe der Zeit wanderte diese Zahl stetig nach unten. Die Kamerabeteiligung war wie eine negative Parabel. Auch der nur mäßig besuchte Sportunterricht war nicht mit dem richtigen Sportunterricht zu vergleichen. Ein negatives Highlight des Distanzunterrichts war die digitale Lernzielkontrolle in Mathematik. […]
Fazit: Der Distanzunterricht ist gut gelungen, jedoch kann man ihn nicht mit dem normalen Unterricht vergleichen und wir freuen uns, wieder in die Schule zu gehen.
…Im Großen und Ganzen können wir sagen, dass diese Zeit zwar schön war, aber wir sie nicht nochmal wiederholen wollen. Wir freuen uns am Ende doch, wieder in die Schule gehen zu dürfen und das sieht hoffentlich jeder andere Schüler auch so.
(Zusammengestellt aus den Erfahrungsberichten der Schülerinnen und Schüler der M10b/ksch)