Intensive Berufsvorbereitung beim BO-Camp in Waldmünchen
Eine gelungene Kombination aus Klassenfahrt und Seminar ist das 5-tägige Berufsorientierungscamp in der Jugendbildungsstätte Waldmünchen, das eine wichtige Säule im Konzept der Berufsvorbereitung an der Mittelschule Seubersdorf ist. Finanziert wird das Seminar mit Mitteln der Agentur für Arbeit und des Kultusministeriums. Dass der Aufenthalt kein Urlaub ist, merkten die Klassen M8a und M8b schon am ersten Tag. Ein ganztägiges, dicht gedrängtes Programm erwartete die Schülerinnen und Schüler an jedem Tag. Nachdem am Montag die Zimmer bezogen waren, hatten die engagierten Teamerinnen Sonja und Kathi schon die erste Herausforderung für die Jugendlichen parat. Sie mussten eine Selbstpräsentation ausarbeiten und sich mit ihren Stärken und Schwächen auseinandersetzen. Aufgabe war es, sich vor laufender Kamera vorzustellen und gut in Szene zu setzen. Anschließend gab es eine individuelle Auswertung und Tipps für jeden einzelnen. Gemeinsam erarbeitete man dann, was Fähigkeiten und Fertigkeiten sind, die man für eine Berufsentscheidung mitbringen muss. Auch Schlüsselqualifikationen und Soft-Skills wurden thematisiert. Am Dienstag wurden Berufsprofile erarbeitet. Mit unterschiedlichen Materialien informierten sich die Jugendlichen über ihre Wunschberufe. Teamfähigkeit war am Nachmittag gefragt. Die Schülerinnen und Schüler mussten Aufgaben lösen, die nur gemeinsam, mit gegenseitiger Hilfe und Kommunikation zu schaffen waren. Der dritte Tag stand ganz im Zeichen von Vorstellungsgesprächen. Was am Vormittag noch theoretisch erarbeitet wurde, z.B. wie man sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten kann, welche Verhaltensregeln gelten und mit welchen Fragen man rechnen muss, wurde am Nachmittag in die Praxis umgesetzt. Alle mussten pünktlich und angemessen gekleidet zu einem realen Vorstellungsgespräch erscheinen. So mancher kam dabei ins Schwitzen und wurde von den „Personalchefs“ ganz schön in die Mangel genommen. Am Ende gab es für die meisten aber doch ein positives Feedback. Um die ganze Palette der Bewerbungsverfahren kennen zu lernen mussten die Jugendlichen auch noch einen Einstellungstest schreiben. Das „Spiel der Arbeit“ bildete den Schwerpunkt am Donnerstag. In diesem ganztägigen Planspiel wurden die ersten Jahre nach dem Schulabschluss simuliert. Die Schülerinnen und Schüler mussten sich um Ausbildungsstellen bewerben und bekamen ihre Bewerbungen postwendend zurück, wenn die äußere Form nicht passte oder Rechtschreibfehler vorhanden waren. Am Ende hatten die meisten – nach zahlreichen Misserfolgen und unvorhergesehenen Ereignissen – aber doch einen Ausbildungsplatz gefunden.
Die langen, aber interessanten und lehrreichen Seminartage waren sehr anstrengend. Deshalb durfte auch das Freizeitprogramm nicht zu kurz kommen. Viele Gruppenspiele lockerten die Arbeitsphasen auf und an den Abenden wurde im Schlosskeller gegrillt, in der Disco gerockt und ein Freizeitbad besucht. Täglich wurden wir mit einem leckeren Essen in der Jugendbildungsstätte, die wieder ein hervorragender Gastgeber war, verwöhnt. In der Feedbackrunde am letzten Tag wurde deutlich, dass die Schülerinnen und Schüler die Woche sehr positiv bewerteten und alle auf dem schwierigen Weg der Berufswahl ein ganzes Stück weitergekommen sind. (me)