Missbrauch im Internet – Was können wir dagegen tun?

Frau Reiss, Polizeibeamtin und Referentin der Hans-Seidl-Stiftung, besuchte die 9. und 10. Klassen und informierte die Klassen jeweils zwei Stunden über verschiedene Möglichkeiten der Prävention gegen Missbrauch im Internet.

„Im Internet bin ich anonym. Da erwischt mich sowieso keiner!“ Diesen Irrglauben konnte Frau Reiss rasch ausräumen. Bei jedem Internetbesuch hinterlässt der User Spuren und die IP-Adresse führt zu dem Haushalt, in dem der Rechner steht. Im Internet sind alle erdenklichen Straftaten möglich. So können vermeintlich „harmlose“, weil für den Privatgebrauch gedachte Aufnahmen zum Fall für die Polizei und Staatsanwaltschaft werden. Natürlich ist beispielsweise die Verbreitung von Gewaltdarstellungen, Nazisymbolen und rechtsradikalen Texten verboten. Strafbar ist auch das unaufgeforderte Zusenden von Pornografie an Personen über 18. Kommt es zu einer Anzeige, wird die Polizei Strafanzeige erstatten,  die Handys/ Tablets / Laptops beschlagnahmen,  die Eltern und das Jugendamt verständigen, vermutlich das Zimmer und die Wohnung durchsuchen und alle internetfähigen Geräte zur Auswertung mitnehmen. Die daraus resultierenden Strafen können sehr unangenehm sein. Frau Reiss warnte nicht nur vor Straftaten, sondern wollte die Schülerinnen und Schüler auch sensibilisieren, wie soziale Netzwerke sicher genutzt werden können. Außerdem machte die Referentin auf die Gefahr der digitalen Gesichtserkennung und die Verletzung von Bildrechten aufmerksam. Das Thema Cybermobbing nahm beim Vortrag einen breiten Raum ein. E-Mobbing, ein anderer Begriff, kann jeden jederzeit treffen, schnell große Kreise ziehen und das Opfer, aber auch den Täter immer wieder einholen. Wenn Cybermobbingfälle in der Klasse auftreten, sollte auf jeden Fall die Lehrkraft informiert werden. Denn zugeschaut ist mitgemacht! Im Fall einer polizeilichen Anzeigenerstattung drohen auch hier empfindliche Strafen.

Nach dem informativen Vortrag zeigte das anschließende Gespräch, dass die Schülerinnen und Schüler von dem Thema ziemlich aufgewühlt worden waren und zukünftig hoffentlich vorsichtiger mit der Bekanntgabe von Informationen im Internet sind.  An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Frau Reiss und die Hans-Seidl-Stiftung. (dl)