„Goodbye Germany – Hello England!“

Englandreise

Am Abend des 11. Juni 2016 brachen die beiden achten Klassen der Mittelschule Seubersdorf per Bus nach England auf, begleitet von den Lehrkräften Doris Lottner, Markus Eigenstetter, Luise Glossner und Luisa Schuster. Pünktlich um 22:30 Uhr startete die lange Fahrt, die über Belgien, Frankreich und den Ärmelkanal führte. Sie verlief ohne Zwischenfälle, allerdings befürchteten die Lehrkräfte zwischenzeitlich, dass die SchülerInnen bereits bei der Hinfahrt ihr gesamtes Reisebudget an den Rastplätzen ausgeben würden, was sich glücklicherweise nicht bewahrheitete.

Bei der Überfahrt mit der Fähre vom französischen Calais über den Ärmelkanal zum englischen Dover stellte der Wind so manchem Passagier die Haare zu Berge. Auf englischem Boden angekommen, statteten wir am Sonntagnachmittag dem beschaulichen Städtchen Winchester einen Besuch ab. Winchester begeisterte uns mit seiner großen Kathedrale und der Great Hall, in der sich der Round Table befindet, an dem angeblich König Artus diniert haben soll. Außerdem nutzten die SchülerInnen die Zeit in Winchester für ihren ersten Einkaufsbummel bei Primark und präsentierten anschließend stolz ihre ersten neu erworbenen Kleidungsstücke.Danach g ing es weiter Richtung Highcliff, wo um 18:30 Uhr im abendlichen Sonnenschein alle Mitreisenden von ihren durchweg freundlichen Gastfamilien abgeholt wurden. Die SchülerInnen waren gespannt, was sie dort erwarten würde und froh, nach zwanzig Stunden Reise endlich anzukommen.

Am Montagmorgen berichteten sie sich gegenseitig ihre vielen Erlebnisse aus den Gastfamilien. Während die meisten betonten, wie wohl sie sich in ihrem „zu Hause“ fühlten, hatten manche noch Probleme, sich an das englische Essen oder fehlendes WLAN zu gewöhnen. Dies wurde allerdings letztendlich doch recht schnell verkraftet. Stationen am Montagvormittag waren die Kirche und der Markt von Christchurch, wo die ersten Burger und Fish und Chips von den Tapfersten bereits um kurz vor 10 Uhr morgens verzehrt wurden, und Bournemouth, wo alle ausgelassen mit den Füßen im Meer planschten und auch der schöne Park im Gedächtnis blieb. Nachmittags ging die Fahrt ins nicht weit entfernte Poole, wo wir eine ausgedehnte Hafenrundfahrt genossen und daran anschließend einen Spaziergang durch den Ort unternahmen.

Dienstags erhielten wir eine sehr interessante Führung durch die auffallend schöne Kleinstadt Salisbury. Highlights waren hier das Nachspielen einer Gerichtsverhandlung, bei der sich die zwölf Geschworenen über die Unschuld des mutmaßlichen Schafdiebs einig waren, was der Richterin gar nicht passte; indische Buddhisten, die ein aufwendiges Mandala aus Sand herstellten, „nur“ um es danach wieder zu zerstören (was dem buddhistischen Glauben daran entspricht, dass alles weltliche endlich ist); und das zufällige Treffen einer älteren Dame, die sich als Neumarkterin entpuppte und seit über 40 Jahren in England lebt. Außerdem besichtigten wir zurück in Highcliffe das vornehme Herrenhaus Highcliffe Castle, in dem wir lustige Gruppenfotos mit vornehmen Gewändern knipsten. Anschließend fand endlich eine lang ersehnte Badesession am Strand von Highcliffe statt, bei der nahezu die Hälfte der SchülerInnen dem Wind und der nicht allzu hohen Temperatur trotzte und sich in die Wellen wagte. Die restlichen SchülerInnen und die LehrerInnen beobachteten währenddessen amüsiert das lustige Treiben im Wasser und genossen die Sonnenstrahlen.

Den Mittwoch verbrachten wir in der Küstenstadt Weymouth. Nach einem Strandbesuch hatten die SchülerInnen wieder die Möglichkeit, durch die Stadt zu bummeln, in der es unter anderem einen wunderschönen Hafen zu erkunden gab. Nachmittags fand eine Wanderung an den Klippen entlang zu einem Leuchtturm statt. Letzte Station an diesem Tag war Chesil Beach mit seinen seufzenden Steinen. Der Tag bot durchgehend traumhafte Aussichten und perfekte Fotomotive und die Stimmung war ausgelassen.

Am Donnerstagmorgen hieß es bereits morgens um 7:15 Uhr Abschied nehmen von den Gastfamilien, da eine dreistündige Fahrt nach London bevorstand. In London hatten wir ein straffes Programm zu bewältigen. Im Stau mit dem Bus stecken geblieben entschieden wir, uns bereits früher als geplant per U-Bahn auf den Weg zu machen, was trotz großer Menschenmassen und viel Gedränge hervorragend klappte, da sich alle SchülerInnen durchweg vorbildlich an die Absprachen hielten. Zuerst besuchten wir eine Ausstellung auf der Tower Bridge inklusive spektakulärem Glasboden. Nach dem Mittagessen ging der Weg quer durch London zur St. Paul´s  Cathedral, in der uns die zahlreichen Mosaike, die Flüstergalerie und der Ausblick von der Kuppel tief beeindruckten. Per U-Bahn fuhren wir von da aus weiter zum Green Park, nach dessen Durchquerung wir direkt vor dem imposanten Buckingham Palace standen, wo es die bekannten Wächter in ihren altertümlichen Uniformen zu bestaunen gab. Nur eine halbe Stunde blieb im Covent Garden zum Shopping übrig, die trotz langsam einsetzender Müdigkeit hochmotiviert genutzt wurde. Unsere letzte Station an diesem Tag war das Musical „Wicked“, ein durch seine starken Darsteller, die aufwendigen Kostüme und das eindrucksvolle Bühnenbild mitreißendes Stück. Nach dem Musical verabschiedete uns London mit einem ordentlichen Platzregen, der uns noch einmal darauf hinwies, wie viel Glück wir all die Tage mit dem nahezu trockenen Wetter gehabt hatten.

Die Heimfahrt startete durch das nächtliche London und wieder hatten wir 20 Stunden Reise vor uns. Diese verlief allerdings auffallend ruhiger als die Hinfahrt, da nun doch bei den meisten die Müdigkeit einsetzte. Am Freitagabend um 18:30 kamen wir zurück nach Seubersdorf und alle Familien freuten sich, ihre Kinder wieder in die Arme schließen zu können. (ls)