Polonaise, Prinzessinnen und Prinzengarde

GS-Fasching

„Achtung, aus dem Weg, hier kommt Ihre Majestät Anna, die Dritte“, ruft ein als Ritter verkleideter Gentleman morgens halb 8 Uhr im Grundschulgang, dicht gefolgt von einer Prinzessin, zwei Star Wars Kämpfern, einem Schneemann und einem Schneewittchen mit Schultaschen. Erfolgreich schreit der tapfere Ritter sich und seinem Gefolge den Weg ins Klassenzimmer frei.

Am unsinnigen Donnerstag ist manches anders in der Grundschule Seubersdorf als an den anderen Donnerstagen des Schuljahres: Kinder und Lehrer sind kostümiert unterwegs und eine ausgelassene Faschingspolonaise steht ebenso auf dem Stundenplan wie lustige Spiele und sinnvolles Fachwissen. „Wir haben heute schon einen Sachtext gelesen und seitdem weiß ich, dass Karneval vom Lateinischen kommt und soviel wie „Fleisch lebe wohl“ heißt, erklärt ein Punk, dem seine Haare in allerlei Farben zu Berge stehen. „Das wusste ich vorher gar nicht, aber naja, bald kommt ja die Fastenzeit und da durfte man früher kein Fleisch essen, deshalb heißt das so“, der Punk legt seinen Kopf schief und meint grinsend: „Heute ist aber erst einmal Faschingsfeiern angesagt.“

Gesagt, getan. Nach einer Stärkung mit frischen Krapfen oder verführerisch duftenden Pizzabrötchen geht es dann mit einer Faschingspolonaise zunächst quer durchs Schulhaus und schließlich in die Turnhalle, wo neben Luftballontanz, Eierlauf oder der Reise nach Jerusalem alle Grundschulkinder den Auftritt der Schnufenhofener Kindergarde gespannt erwarten. Geschickt und äußerst professionell zeigten die Mädchen der Garde ihr Können. Erst nach mehrmaligen Zugaben und tosendem Applaus verabschiedet sich die Prinzengarde. In diesem Sinne Katzenfliacha, Grundschüler und Lehrer – Miau! Miau! (jb)