Besuch der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau

Gedenkstätte Dachau

Am 28.10.2015 besuchte die 9. Klasse die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau. Die Schülergruppen erinnern sich:

Jourhaus/Schubraum
Als die Häftlinge ankamen, mussten sie ihre persönlichen Sachen wie z.B. Bilder und Kleidung abgeben. Anschließend wurden sie am ganzen Körper rasiert. Das war für sie demütigend. Dann mussten sie ins Desinfektionsbad. Es war sehr schmerzhaft, da sie durch die Rasur offene Wunden am ganzen Körper bekommen hatten. Wenn die SS-Leute jemanden nicht leiden konnten, wurden die Häftlinge einfach bestraft, z.B. durch Baumhängen, Torstehen und mit Prügelstrafen. Nach der Desinfektion bekamen die Insassen irgendwelche Kleidung. Manchen war die Kleidung viel zu groß oder zu klein. Wenn keine Socken, Schuhe oder Mützen vorhanden waren, hatten sie Pech. (Katharina, Karin, Julia)

Kennzeichnung der Häftlinge
Es hat jeder Häftling ein Kennzeichen auf seine Kleidung bekommen. Es gab sechs verschiedene Farben und mehrere Abstufungen. Rot für politische Gefangene, grün für Verbrecher, blau für Immigranten, lila für Bibelforscher, rosa für Homosexuelle und schwarz für Asoziale. Juden waren zusätzlich mit einem Stern zur Farbe gekennzeichnet. Die Farben findet man am Appellplatz im Denkmal wieder, wobei ein paar Farben aus verschiedenen Gründen fehlen. (Ramona, Sandra, Kim)

Appellplatz
Der Appellplatz war ein Sammelplatz für die Häftlinge. Sie mussten sich morgens und abends in 10er-Reihen aufstellen und wurden gezählt. Wenn jemand fehlte, mussten alle Gefangenen warten. Einmal dauerte dies 12 Stunden lang. Vielleicht war es nur ein Fehler beim Zählen in der Früh, jedenfalls fand man den Mann nicht. Nach 12 Stunden Arbeit musste man pünktlich am Appellplatz erscheinen. Wer zu spät kam, wurde bestraft. Auch wenn ein Insasse kaum mehr gehen konnte bzw. durch die harte Arbeit während des Tages gestorben war, so musste man ihn mit zum Appell schleifen, damit die Zahlen stimmten. Am Appellplatz gibt es ein Mahnmal, das an die Taten erinnern soll. (Katrin, Sophie, Alina, Theresa)

Baracken
Die Häftlinge waren in so genannten Baracken untergebracht. In insgesamt drei Phasen wurden es immer mehr. Von anfangs 2.000 bis zuletzt 30.000 Gefangenen. Um Strafen zu entgehen, mussten die Häftlinge den Holzboden so sauber putzen, dass man sich darin spiegeln konnte. Auch das Essgeschirr aus Zink musste perfekt glänzen und poliert werden. Die Baracken waren nicht beheizt, was im Winter sehr schlimm war. Um das Essen für die Baracke zu holen, mussten zwei Männer einen schweren Suppenkessel aus Metall 800 Meter weit von der Küche bis zu ihrer Baracke tragen. Das war nur sehr schwer zu schaffen. (Jonas, Martin, Jonathan, Stephan, Roland)

Neutrale Zone/Zaun/Graben
Neben den Baracken gab es einen Grünstreifen. Er war 8 Meter breit. Wer ihn betrat, wurde erschossen. Manche Gefangenen wollten nicht mehr leben und begingen hier Selbstmord. Wenn die SS-Leute Lust dazu hatten, einen Gefangenen zu töten, warfen sie seine Mütze in die neutrale Zone und forderten ihn auf, dass er sie holen soll. Hinter der neutralen Zone war ein Graben. Er war ungefähr 2 Meter tief und so gebaut, dass man keine Chance hatte, dort wieder raus zu kommen. Wer fliehen wollte, musste außer dem Graben noch über einen hohen Zaun mit Stacheldraht. Dieser Zaun stand unter Starkstrom (14.000 Volt). (Burak, Florian)

Krematorium
Arbeitsunfähige Leute wurden in das Krematorium gebracht. Als Erstes kamen sie in einen Raum, in dem sie sich entkleiden mussten. Dann mussten sie auf die „Brausedusche“ im Warteraum nebenan warten. Aber es gab keine Dusche. Stattdessen wurden Gaskapseln in einen Schacht geworfen. Die SS-Leute schauten nach ein paar Minuten von außen, ob alle wirklich tot waren. Nun mussten andere Häftlinge die Toten in den nächsten Raum bringen. Dort wurden die Leichen verbrannt. Als gegen Ende des Krieges immer mehr Menschen verbrannt werden sollten, ging das Heizmaterial aus. Man stapelte die Leichen vor der Tür, weil man sie nicht mehr verbrennen konnte.

Denkmäler/Kirchen
Es gibt an der im KZ Dachau drei Kirchen, eine katholische, eine evangelische und eine jüdische. Außerdem gibt es eine große Glocke, die jeden Tag um fünf vor drei läutet. Fünf vor drei ist die geschätzte Todeszeit Jesu. Der Baustil der Kirchen ist voller Symbole. So sieht die jüdische Kirche zum Beispiel wie eine Rampe aus und am unteren Ende der Rampe sind Metallteile, die wie Stacheldraht wirken. Außerdem ist der Gebetsraum dort genau 1,80 Meter unter der Erde. So weit ist auch ein Grab unter der Erde. (Noah, Thomas, Christopher)