Die chinesische Nachtigall

Chinesische Nachtigall

Ei wie lieblich, wie entzückend, wie wunderwunderschön! Die chinesische Nachtigall von Katharina Schneider und der Klasse G3a
Es war ein Glücksfall: Beim Stöbern in einem Antiquariat entdeckte Katharina Schneider ein Buch über Hans Christian Andersens bekanntes Märchen, die chinesische Nachtigall, und entwickelte daraus die Idee zu einem von ihr wundervoll musikalisch wie textlich gestalteten Augen- und Ohrenschmaus für die Bühne.

Im Rahmen der musisch-künstlerischen Werkstatt in der Ganztagsklasse G3a schuf Katharina Schneider für ihre Schülerinnen und Schüler herrliche Gesangseinlagen, eingängige Instrumentalbegleitungen und witzige, wie zum Nachdenken anregende Dialoge und Texte, die die Kinder wochenlang mit viel Freude und Fleiß probten und nun am Schuljahresende aufführten. Als kreatives Multitalent, als das wir Katharina Schneider schon lange kennen und schätzen, komponierte und textete sie nicht nur das gesamte Stück. Damit sich das Publikum vollends authentisch im alten China wiederfinden kann, ließ sie sich zusätzlich jede Menge für das Gelingen dieses echten Gesamtkunstwerks einfallen. Zusammen mit Frau Gisela Vögl nähte sie für alle zwanzig Kinder leuchtend gelbe chinesische Kleider und bastelte mit den Schülern asiatische Reishüte mit echten, individuellen Schriftzeichen darauf, die von Freundschaft, Liebe, Glück und Familie künden. Die chinesischen Schattenspielfiguren, die Gestaltung der Bühne und kleine Nachtigallheftchen haben die Kinder im Vorfeld unter Anleitung von Katharina Schneider selbst gemacht und gestaltet. Nach der Generalprobe am 17.7. kam für alle der aufregende Tag der Aufführung. Am Abend des 20.7. zogen die Kinder ihre Eltern mit den wundervollen musikalischen wie poetischen Stücken in ihren Bann und an den Vormittagen ihre kleinen Zuschauer aus der Grundschule und dem Kindergarten. Belohnt wurden die herausragenden Leistungen der Drittklässler jedes Mal aufs Neue von ihrem begeistertem Publikum mit tosendem Applaus und der wichtigen Erfahrung, dass sich die Mühe und die Energie, die alle in dieses qualitativ beeindruckende Theaterprojekt gesteckt haben, wahrlich gelohnt hat. Zur Erinnerung noch einmal eine kleine Zusammenfassung der märchenhaften Erzählung des 1805 in Dänemark geborenen Dichters Anderson. „Die Nachtigall des Kaisers von Japan ist arm gegen die des Kaisers von China!“ Dabei ist das Geschenk des japanischen Kaisers an den mächtigsten Herrscher Asiens überall mit Diamanten, Rubinen und Saphiren besetzt. Im Gegensatz zur ganz unscheinbaren, kleinen, aber lebendigen chinesischen Nachtigall glänzt der prächtige Kunstvogel aus Japan nur so von Gold und Silber und entzückt bei seinem Eintreffen den gesamten chinesischen Hofstaat so sehr, dass die echte Nachtigall völlig unbemerkt in die chinesischen Wälder zurückfliegen kann. Sie war lange genug eingesperrt am kaiserlichen Hof. Beinahe wäre sie eingegangen. Der Kaiser ist sehr wütend, dass sich dieser Vogel ohne seine Erlaubnis aus dem Staub gemacht hatte. Aber er tröstet sich schnell mit seinem neuen Lieblingsspielzeug. Nur die kleine Köchin vermisst die liebliche Nachtigall, die in den Zweigen am Ufer des tiefen, blauen Meeres lebt und bei deren Gesang sie vor Glück weinen muss und alles um sich herum vergisst. Nachdem der Kunstvogel längst versagt hatte und der Kaiser im Sterben liegt rettet ihn die echte Nachtigall mit ihrem einzigartigen Gesang das Leben. Am Ende erkennt der Kaiser seinen Irrtum und den unermesslichen Wert dieses unscheinbaren Tieres, das ihm ein wertvoller Freund und Berater wird. Die ganz Schlauen unter Euch hatten es natürlich längst schon gewusst. (at)