Staunende Kinder im Audi-Werk

Betriebserkundung Audi

Die Schülerinnen und Schüler der G3a erlebten das Ingolstädter Audi-Werk bei einer Kinderführung.

„Als dieser Film gedreht wurde, hatten wir 34 000 Mitarbeiter. Inzwischen sind es schon über 40 000“, erklärt uns Tanja. Auf einem Luftbild zeigt sie uns die verschiedenen Hallen. Das Audi-Werk in Ingolstadt ist so groß wie 290 Fußballfelder. Doch es hört nicht auf zu wachsen. Überall rundherum sehen wir neue Baustellen. Allein 10 000 Mitarbeiter sind damit beschäftigt, die begehrten Autos und Technologien der Zukunft zu entwickeln. Einer davon ist Annas Vater, der sich unserer Führung anschließt und den Audi A3-etron mit Hybrid wie aus seiner Westentasche kennt und erklären kann. In einem einzigen Wagen befinden sich über 5000 Schweißpunkte, an denen die unzähligen Einzelteile je nach Kundenwunsch wie bei einem Puzzle exakt zusammengesetzt werden.

An diesem heißen Sommertag ist es auf unserer ersten Station im Presswerk auch schwülwarm und sehr laut. Wir tragen einen Empfänger am Ohr, um alles gut mitzukriegen, was uns Tanja erklärt. Es riecht nach Metall und Gummi. Wir sehen, wie Roboter schwere Metallplatten heben, schneiden, biegen und schließlich mit Funkenschlag und Rauch zusammenschweißen. An einer schwarzen Kugel lesen sie mit ihrem Sensor ab, welches Modell als nächstes kommt und was genau der Kunde bestellt hat. Die Arbeiten, die schwer und gefährlich sind, übernehmen diese genügsamen, programmierbaren Maschinengreifarme, die Tag und Nacht durcharbeiten könnten. Tanja plaudert schmunzelnd aus dem Nähkästchen: “Einmal kam eine prominente Kundin mit ihrem Nagellackfläschchen und wollte ihr Auto genau in demselben Farbton. Und was glaubt ihr? Hat es Audi geschafft?“ Na, klar! Heute kann man jede beliebige Farbe mischen. Der Kunde ist König! Nun kommen wir an einem Fließband vorbei, bei dem drei mitgehende, starke Männer in 87 Sekunden in dem türlosen Wagen die Sitze einbauen. Das nächste Modell erwartet sie schon. Plötzlich ertönt die uns bekannte Pink Panther Melodie. Tanja erklärt uns, dass das für dieses Team das Signal ist, dass ein Kollege seine Arbeit nicht in den vorgesehenen 87 Sekunden erledigen konnte. Als wir die über uns schwebenden, nun fertigen Autos bewundern, ist es schlagartig merkwürdig ruhig um uns. Es ist halb elf und damit für alle große Mittagspause. Die Schicht der Arbeiter hat ja schließlich schon um 6 Uhr frühmorgens begonnen. Alle Bänder stehen still. Durchs Werk sieht man nun nur ab und zu einige Fahrradfahrer mit Trinkflaschen flitzen. Auch für uns ist es nun Zeit. Annas Papa überrascht uns am Ende der Führung mit einem Eis aus seiner Kantine und Tanja schenkt jedem noch zum Abschied ein kleines Büchlein: „Audi- Fertig-Los“. (at)