Jubel an der Mittelschule Seuberdorf
Seubersdorf/München. Die Mittelschule Seubersdorf hat beim Landesentscheid des bundesweiten Schulwettbewerbs “Starke Schule. Deutschlands beste Schulen, die zur Ausbildungsreife führen” den zweiten Platz in Bayern geholt. Lehrer und Schüler nahmen am Montag bei einer Festveranstaltung in München von Staatssekretär Georg Eisenreich den Preis entgegen.
Dieser freute sich sehr über das Engagement der bayerischen Schulen: “Eine fundierte Berufsorientierung ist von großer Bedeutung für die Schüler.” Die Mittelschule Seubersdorf erhält für den zweiten Platz 3500 Euro. “Engagement wird dort groß geschrieben”, sagte Eisenreich. Die Schüler würden unter anderem zu Streitschlichtern und Pausenguides ausgebildet und profitierten von einem umfangreichen Angebot zur Berufsorientierung.
Bei der Auszeichnung im Senatssaal des Bayerischen Landtags stellten die Schülerinnen Julia Meier (M10a) und Anna-Lena Wittl (M10b) einige der Projekte vor. Die Stärkung der Ausbildungsreife der Schüler basiert demnach auf drei Eckpfeilern: Berufsorientierung, Praxisprojekte und die Arbeit im Schülercafé.
Berufsorientierte Angebote
Im Bereich der Berufsorientierung absolvieren die Schüler je drei Wochen berufsorientierende Angebote der Handwerkskammer, ein Berufswahlseminar, sie besuchen Ausbildungsmessen und ein einwöchiges Berufsorientierungscamp in Waldmünchen. Ferner werden durch externe Fachleute Bewerbungsgespräche trainiert und die Grundlagen erfolgreicher Bewerbungsschreiben optimiert.
Die Praxisprojekte werden meist von Handwerksmeistern oder Künstlern betreut und finden oft in der realen Arbeitswelt statt. Unter anderem wurden Ständer für Cityroller und ein Klangpavillon gebaut, Kreuze für die Klassenzimmer angefertigt und eine Mediensäule sowie ein Brunnen für den Chill-out-Room erstellt. Bei der Arbeit im Schülercafé werden Eigenverantwortung, Zeitmanagement und Organisationstalent sowie Freundlichkeit trainiert. Zusätzlich wird die Ausbildungsreife der Schüler durchsoziales Engagement in verschiedenen Arbeitsgemeinschaften und Gremien gefördert. Julia Meier und Anna-Lena Wittl stellten die Arbeit der Schülermitverantwortung (SMV), die Arbeitsgemeinschaften “Streitschlichter” und “Soziale Arbeit” (Arbeit im Seniorenzentrum) vor.
Aber auch Sport hat an der Mittelschule Seubersdorf einen besonderen Stellenwert, nehmen doch rund 80 Schüler am jährlichen Silvesterlauf teil und werden durch ein eigenes Trainingsprogramm vorbereitet. Neue Formen des Sportunterrichts wie “Le Parcours”, eine Sportwoche oder der Besuch Hochseilgartens in Beilngries ergänzen das klassische Angebot.
Auch im künstlerischen Bereich hat die Mittelschule Seubersdorf einiges vorzuweisen. Unter anderem wurden Wandbilder im Chill-out-Room, Wandbilder in Holz und Beton und Holzfiguren geschaffen. Nicht zuletzt werden die Schüler auch musikalisch gefördert, etwa Big Band. Vier Rockbands werden im Rahmen des Projekts “Klasse.im.puls” im Gesang und an den Instrumenten E-Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboard ausgebildet.
“Eine gigantische Sache”
“Unter 95 Bewerbern im Freistaat den zweiten Platz zu holen, ist schon eine gigantische Sache”, freute sich Schulleiter Karl Staudinger nach der Veranstaltung. Der Erfolg habe wie immer viele Väter habe – neben den eigenen hätten auch die externen Lehrkräfte, Elternbeirat, Förderverein und nicht zuletzt die Gemeinde durch ihre Unterstützung entscheidend dazu beigetragen. Vor allem aber hätten die Schüler die Jury überzeugt.
“Das Team Schulfamilie hat sein Ding gemacht und den zweiten Platz gebracht”, kommentierte Staudinger den Erfolg in Reimform. Besonders erfreulich sei, dass der Preis auch mit Geld verbunden sei. “Damit können wir zusätzliche Projekte finanzieren, die den Schulalltag noch ein Stück interessanter machen”, betonte er. (Peter Tost)
Die Schülersprecherinnen Anna-Lena Wittl und Julia Meier nahmen den Preis entgegen.