Ein echter Indianer erzählt

Indianer

Das kommt nicht alle Tage vor: Ein Ehren-Comanche war in Seubersdorf zu Gast. Er hat den Schülern der 8. Klassen aus seinem Leben erzählt. Der Kontakt war über Lesepatin Burgi Geißler entstanden. Schon bei der Begrüßung waren die Mädchen und Buben fasziniert von ihrem Besucher.

“Meine Vorfahren sind im Jahr 1833 von Frankreich mit dem Schiff nach New Orleans im Staat Louisiana ausgewandert. In St. Louis ließen sie sich nieder”, begann der heute 74-jährige Albert Kretschmer zu erzählen. Sein Urgroßvater sei einer von den Männern gewesen, die bei einer Reise mit Ochsenkarren durch die Wildnis Indianergruppen kennengelernt hätten. “Die Indianer halfen den unerfahrenen Männern, in der Wildnis zu leben”, erklärte er. Als Kind sei er besonders fasziniert gewesen, wenn der Großvater von seinem Cousin Bufallo Bill Cody erzählt hat. Während der Schulzeit waren Kretschmer und sein Bruder bei den Boyscouts, wo sie von indianischen Lehrern Kultur, Bräuche und Tänze unterrichtet worden sind. Er zeigte den Kindern typische Kleidungsstücke und Schuhe und erzählte, dass er regelmäßig an Pow Wow Treffen teilnehme, einem Treffen mehrerer indianischer Stämme. “Ich durfte im heiligen Tanz Circle tanzen, was eine große Auszeichnung ist”, erzählte er weiter und zeigte einen Fächer aus Federn eines Falken, den er als Auszeichnung dazu erhalten hatte. In der Pause durften die Schüler alles genau begutachten. “Die Indianer töten die Tiere nicht, um ihr Fell zu haben, sondern sie nehmen nur bereits verstorbene Tiere aus”, wiederholte ein Schüler. Auch die Sprache war kein Problem: Der Gast sprach Deutsch mit amerikanischem Akzent -und alle haben ihn verstanden. (vg)