Sprachreise der 8. Klassen nach England
„So viele Geisterfahrer! Ach ja, In England ist Linksverkehr!“ (Justin, M8a) Dies war der erste Eindruck unserer SchülerInnen, als sie englischen Boden betraten. Andere Länder, andere Sitten.
Voller Neugierde und Aufregung warteten wir am Freitagabend gegen 22:00 Uhr auf unseren Bus nach England. „Wird mein Englisch ausreichen? Finde ich mich in der Gastfamilie zurecht? Wird mir das Essen schmecken? Hoffentlich habe ich kein Heimweh!“ Viele solcher Gedanken gingen unseren Schülern vor der Fahrt durch den Kopf.
Die Anspannung wurde nicht weniger, da wir durch die lange Nachtfahrt im Bus und die Fährüberfahrt in der ersten Nacht kaum Schlaf fanden. Als wir zum ersten Mal die „White Cliffs of Dover“ – eine erstaunliche Küstenlandschaft und das beeindruckende Castle of Dover – erblickten, war die Müdigkeit wie weggeblasen.
Nach einer kurzen Besichtigung des Castle of Dover und einem Zwischenstopp in Canterbury mit seiner wunderbaren und berühmten Kathedrale, seinen altertümlichen Weberhäusern , den „Tales of Canterbury“ – einem Museum, in dem das Leben der Menschen im Mittelalter anschaulich dargestellt war – ging es weiter zu unserem Zielort: Herne Bay an der Südostküste Englands.
Je näher wir unserem Ziel kamen, umso aufgeregter wurde die Stimmung im Bus. Die Begegnung mit den Gasteltern war dann aber kurz und schmerzlos. Die bereits wartenden Gasteltern empfingen unsere Schüler sehr herzlich und brachten sie zügig in die Familien.
Am nächsten Tag war die Überraschung groß! Die Scheibenwischer unseres Busses waren verbogen, die Scheiben mit einer Pampe aus Reis und Tomatenmark beworfen. Für diesen Tag konnten wir den Bus nicht verwenden und machten deshalb eine ausgedehnte Küstenwanderung zum Nachbarort Whitstable. Dort fanden wir zur Freude der Schüler ein kleines Volksfest – in England wird an diesem Tag Vatertag gefeiert – und den Fischmarkt im Hafen. Ein Anlass für unsere Schüler, erstmals Austern zu probieren. Augen zu und schlucken – wirklich gut waren sie nicht. Wegen des demolierten Busses mussten wir auch wieder zurück laufen. Schmerzende Füße, großer Durst und hundemüde. Aber der Wettergott hat es an diesem Tag gut gemeint mit uns: Sonne und Wolken wechselten ab bei angenehmen 25 ° Celsius.
Ausgeruht und voller Tatendrang ging es am nächsten Tag mit dem Bus zum Seven Sisters Country Park. Eine kurze Wanderung entlang der steil abfallenden Klippen wurde für alle zum Abenteuer, v.a. auch wegen des starken Windes. Am Ende des Weges führte eine Treppe zum Meer. Mittlerweile wieder entspannt sammelten die SchülerInnen Muscheln und „Dinosauriereier“ (große, runde Kalksteine, die von den Klippen abbrechen und durch das Meer abgeschliffen werden). Am Nachmittag fuhren wir zum mondänen Seebad Eastbourne, hier konnten die Schüler im Ort bummeln, shoppen, Fish and Chips essen und als Highlight zum Schluss im Meer baden.
Tag 5 begann mit der Busfahrt nach Windsor Castle. Die Wachablösung der königlichen Garde stimmte uns auf den Sommersitz der Queen ein. „Das alles wird von der Queen allein bewohnt!“ , wunderten sich unsere Schüler. Die Besichtigung mit Audioguides gab uns einen imposanten Eindruck von der immer noch großen Bedeutung und des Einflusses des britischen Königshauses. Besichtigen konnten wir auch das Puppenhaus der Königin und die St. Georges Church.
Zur großen Freude der Schüler (?) besuchten wir anschließend das Eton College. Altehrwürdige Schulgemäuer und Schüler im Frack waren für uns ein ungewöhnlicher Anblick. „Hier sieht´s ja aus wie in Hogwarts! Fehlt nur noch Harry Potter und die Eule Hedwig!“ (Florian, M8a)
Selbst beim Sport trugen die Schüler weiße Sportkleidung und Krawatten. Naja, ob das sein muss? Auf der Rückfahrt erhielten wir einen ersten Eindruck von London, da wir wegen eines Unfalls auf der Autobahn während der rush hour durch die Hauptstadt fahren mussten.
Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen von den Gasteltern. Pünktlich – darauf legte unser Busfahrer größten Wert – fuhren wir nach London, dem Höhepunkt unserer Reise. Ein Stadtspaziergang durch London führte uns vorbei an Big Ben, Westminster Abbey, London Eye, Tower, Tower Bridge, St. James Park, Buckingham Palace, Leister Square, Covent Garden. Ein Teil der Gruppe besuchte Madame Tussaud´s. Erinnerungsfotos mit Justin Bieber, der königlichen Familie, dem Papst und vielen anderen Berühmtheiten entschädigten für die lange Wartezeit am Eingang. Beendet wurde der Abend mit dem absoluten Höhepunkt unserer Fahrt, einem Besuch im Musical Lion King.
Die Heimfahrt war in dem mittlerweile ausgetauschten komfortablen Doppeldeckerbus angenehmer als die Hinfahrt. Müde und voller großartiger Erinnerungen kamen wir am Donnerstagabend in Seubersdorf an, wo uns die Eltern begeistert empfingen. (dl/lg)
Äußerungen der Schüler nach der Englandfahrt:
„In England, da geht´s voll ab! Die tanzen auf der Straße!“ (Onur, M8a)
„Die U-Bahnen sind ja megavoll!“ (Michael, M8b)
„Das Essen ist ganz anders als bei uns: Pizza mit Pommes oder Lasagne mit Ofenkartoffeln und Toast! Schon gewöhnungsbedürftig!“
„Viel zu kurz – nächstes Mal fahren wir drei Wochen!“
„Alle waren gut drauf, nur der Busfahrer war grantig!“