Berufsorientierungsseminar

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Berufsfindung und gezielte Vorbereitung auf die Berufswahl ist in der 8. Klasse ein zentrales Unterrichtsthema. Ein wichtiger Baustein des Berufsorientierungskonzeptes der Seubersdorfer Hauptschule ist ein fünftägiges Berufsorientierungsseminar, das die Klassen 8, M8a und M8b in der Woche vom 11. bis 15. Januar 2010 mit ihren Klassenlehrern Frau Roderer, Frau Lottner und Herrn Eigenstetter absolvierten.

Untergebracht in der Jugendbildungsstätte Waldmünchen, in den ehrwürdigen Gemäuern eines ehemaligen Schlosses, kam zu der teilweise recht anstrengenden Seminararbeit, die in Arbeitskreisen von 9:00 Uhr morgens bis 18:45 Uhr am Abend geleistet werden musste, auch das Gemeinschaftserlebnis eines Jugendherbergsaufenthalt. Geleitet wurde das Seminar von vier engagierten „Teamern“ der Bildungsstätte.

Gestartet wurde am ersten Tag mit dem Thema „Fähigkeiten und Tätigkeiten“. Die Schülerinnen und Schüler sollten ihre eigenen Fähigkeiten entdecken, reflektieren und mit den geforderten Tätigkeiten in ihrem Wunschberuf vergleichen. Kreiert wurde der „Superazubi“, der alle Schlüsselqualifikationen in sich vereint, die Betriebe von ihren angehenden Lehrlingen fordern. Auf der sogenannten „Laberkiste“ lernten die Jugendlichen, andere Personen mit guten Argumenten zu überzeugen.

Am folgenden Tag wurde das Thema des Vortages noch einmal aufgegriffen. Die Jugendlichen beschäftigten sich intensiv mit ihrem angestrebten Beruf und erstellten mit Hilfen von Literatur- und Internetrecherchen ein ausführliches Berufsprofil. In einer zweiminütigen Selbstpräsentation sollten sie sich und ihre Stärken darstellen. Die Vorträge wurden aufgezeichnet und anschließend analysiert. Der Tag klang gemütlich aus mit einem Grillabend im Gewölbe des Schlosskellers.

Der gesamte Mittwoch stand im Zeichen des „Spiels der Arbeit“, einem Planspiel, bei dem ein mit sehr realistischen Situationen mögliche Lebens- und Berufswege simuliert werden. Manche mussten feststellen, wie frustrierend es sein, viele Absagen auf Bewerbungen zu erhalten, vom Arbeitgeber gekündigt zu werden oder finanzielle Probleme zu haben. Durchhaltevermögen und Anstrengungsbereitschaft waren nötig, um die erträumten Ziele zu erreichen. Nach diesem arbeitsreichen Tag tat ein wenig Bewegung allen gut. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich entscheiden, an einer romantischen Nachtwanderung mit Fackeln durch die tief verschneiten Waldmünchner Wälder teilzunehmen oder sich im Erlebnisbad „Auqa-Fit“ so richtig auszutoben.

Am Donnerstag machte sich etwas Nervosität breit. Bewerbungsgespräche standen auf dem Programm. Während man deren Inhalte am Vormittag ausführlich erarbeitete, wurden sie am Nachmittag unter realen Bedingungen durchgeführt. Jeder Schüler hatte bei einem der Teamer ein realistisches Vorstellungsgespräch zu absolvieren. Angemessene Kleidung, sicheres Auftreten, eine gute Selbstpräsentation und gewandtes Antworten auf mögliche Fragen waren gefordert. Eine ausführliche Analyse der Gespräche schloss sich an. Wer gerade nicht dran war, konnte sich einem Eignungstest unterziehen. Viele Betriebe prüfen ihre potentiellen Auszubildenden in Einstellungstests. Einen derartigen Test kennen zu lernen und einmal selbst auszuprobieren, war das Ziel. Nach diesem anstrengenden Tag kam die abendliche „Schlossdisko“, in der man so richtig abtanzen konnte, gerade recht.

An jedem Tag wurden zwischendurch verschiedene Spiele durchgeführt, die Teamarbeit fördern sollten. Schafft es eine Gruppe von 25 Jugendlichen, gleichzeitig 25 Sekunden lang auf 5 Limokästen zu stehen? Können 15 Leute gleichzeitig einen Meterstab mit nur je einem Finger anheben und diesen stets in der Waagrechten halten? Gemeinsame Absprachen, Planung und Kommandos sind hierfür nötig.

Am Freitag wertete man die Seminarergebnisse aus, reflektierte und blickte auch in die Zukunft. Kreativität bewiesen die Schüler beim Theaterspielen: „Wie wird meine Leben in 20 Jahren aussehen?“ Als am Nachmittag die Heimreise angetreten wurde, konnte jeder der 49 Jugendlichen auf eine erlebnis- und arbeitsreichen Woche zurückblicken, von der er profitieren und einiges mit nach Hause nehmen konnte. Gemeinsam mit ihren Lehrkräften werden die Jugendlichen nun die weiteren Schritte hin zu einer erfolgreichen Bewerbung und einem guten Einstieg in die Arbeitswelt unternehmen. (me)