Wie die Engel an die Schule kamen
Seit Beginn der Adventszeit steht in jedem Klassenzimmer ein wunderschöner Engel. Wer wissen will, was es damit auf sich hat und wie die Engel in die Schule kamen, sollte unbedingt hier weiterlesen.
An einem Abend Anfang Dezember im Jahre 2012 traf sich in einem kleinen Dorf in der Oberpfalz die Familie Schulmaus mit der Familie Kirchenmaus. Der Weg war nicht weit, denn das Schulhaus liegt gleich neben der Kirche. „Na, was gibt es denn so Neues bei euch drüben in der Schule?“, fragte Karl Kirchenmaus seinen Nachbarn Siegbert Schulmaus und zündete sich sein Feierabendpfeifchen an. Die beiden Damen Klara Kirchenmaus und Sigrid Schulmaus setzten sich zu ihnen und knackten Nüsse für die Mäusekinder. Davon gab es eine ganze Menge: Klemens, Kasimir und Krispin die Drillinge, Karola, Kati, Konrad und Nesthäkchen Kamilla der Familie Kirchenmaus.Silvester, Stella, Salome, Samira, Samson und Silas gehörten zu Familie Schulmaus. Obwohl es so viele Kinder waren, die da zu den Füßen der Großen saßen, war es doch recht ruhig und man hörte nur das Knacken der Nüsse und Knuspern beim Verspeisen. Siegbert Schulmaus atmete tief durch: „Ja, es gibt in der Tat etwas Neues zu berichten: Letzte Woche bin ich von einem großen Lärm aufgeschreckt worden. Ich lief flink an der Wand entlang und schlüpfte in den großen Werkraum. Was ich dort sah, habe ich zuvor noch nie gesehen! Viele eifrige Menschenkinder!“ „Ach Papa!“, rief Silvester „Die haben wir doch schon oft gesehen!“ „Ja sicher“, erwiderte Herr Schulmaus „aber du hättest sie an diesem Mittwoch mal sehen sollen! An einem Tisch waren sie damit beschäftigt, unterschiedlich große Styroporkugeln mit Gipsbinden zu ummanteln, an einem anderen Tisch haben sie Teile entworfen, die wie Flügel aussahen und wieder an einem anderen Tisch haben sie mit Laubsägen die Flügel ausgesägt! Ich sage dir, Sohn, das hättest du mit eigenen Augen sehen müssen! Eine weitere Gruppe hat die ausgesägten Flügel geschliffen! Hoch konzentriert und eifrig waren alle – und rote Köpfe hatten sie! Unglaublich!“ Die beiden Mäusemütter klatschten begeistert in die Hände, sie hörten gern Geschichten von fleißigen Kindern. „Doch das war noch nicht alles“, sagte Herr Schulmaus geheimnisvoll. Die Mäusekinder hörten auf mit dem Knuspern und Knabbern und schauten Herrn Schulmaus gespannt an. „Erzähl schon weiter!“, bat Silas, der jüngste Schulmaus-Spross. „Irgendwann gingen die Kinder und es wurde ruhig im Werkraum. Ich wollte gerade den Raum durchqueren, da kamen schon neue Kinder! Auch sie sägten und schliffen was das Zeug hielt. Die Luft war erfüllt von Holzstaub! Auch sie waren eifrig und konzentriert bei der Sache. Ich habe mich dann heimlich, still und leise aus dem Staub gemacht. Doch soll ich euch sagen, was ich vorgestern gesehen habe?“ „JAAAAAA!!!!“, ertönte es aus vielen Mäusekehlen. „Gut. Hört zu. Es ist UNGLAUBLICH! Als ich vorgestern wieder in den Werkraum ging, war dort eine GROSSE SCHAR VON ENGELN!“ „Nein! Da ist doch nicht möglich!“, nun war es an Herr und Frau Kirchenmaus, erstaunt zu sein. „Hier in unserer Kirche, da sehen wir Engel, aber gleich eine große Schar! Nein, das haben wir auch noch nicht gesehen!“ „Bist du dir sicher?“, rief nun auch Frau Schulmaus. „Ich habe sie auch gesehen!“, meldete sich leise und fast schüchtern Salome Schulmaus zu Wort, „Ich habe die Engelschar auch gesehen! Es ist wahr!“, und schaute zu ihrem Vater hinüber. Bedächtig nickte ihr Herr Schulmaus zu. „Ja, und gestern ist in jedes Klassenzimmer ein Engel entsandt worden, um die Menschenkinder an den Frieden zu erinnern, der in der Welt herrschen sollte und vor allem in der Adventzeit.“ „Ja, wollen wir hoffen, dass in diesen Tagen die Menschen freundlich und geduldig miteinander sind und es eine friedvolle Adventzeit wird!“, sagte Herr Kirchenmaus. „Ja, allen eine friedvolle Adventzeit!“, erscholl es vielstimmig.
Dieses Gespräch wurde von Fr. Hocks-Meyer belauscht.
Die Grund- und Mittelschule Seubersdorf bedankt sich bei allen, die Holzscheite gespendet haben und bei Herrn Schreinermeister Fischer, der die Scheite mit seiner großen Kreissäge so bearbeitet hat, dass sie sicher stehen können.
(C. Hocks-Meyer)