Bewerbungstraining

Vorstellungsgespraech_Vorspann

Frau Renate Pleier, die eigens zu diesem Gespräch von Regensburg an die VS Seubersdorf kam, erzählte den Schülern in beeindruckender Weise, auf welche kleinsten Details die Chefs beim Vorstellungsgespräch achten.

Der wichtigste Punkt für die Vorbereitung zu einem Bewerbungsgespräch ist, so Frau Pleier, dass der Bewerber Interesse und Neugierde am gewählten Beruf und Betrieb zeigt. Deshalb ist es unerlässlich, sich vor jedem Bewerbungsgespräch intensivst mit dem betreffenden Berufsbild und dem Betrieb zu befassen. Das Internet bietet hierbei unermesslich viele Möglichkeiten.

Die letzten Vorbereitungen für den großen Tag beginnen mit der Auswahl der Kleidung. Die Kleidung muss dezent, sauber und gepflegt sein. Außerdem sollte man sich darin wohlfühlen, um nicht ständig an sich herumzupfen zu müssen. „Killer sind Muskle-Shirts, zu tiefe Ausschnitte, Miniröcke und zu große Aufdrucke auf T-Shirts“ so Frau Pleier. Auch die Motive und die Schriftzüge auf den T-Shirts sollte der Bewerber sorgfältig unter die Lupe nehmen, das wird nämlich sein Gesprächspartner auch tun. T-Shirt-Aufdrucke wie „Bier formte diesen wunderschönen Körper“ oder „I love you“ sind denkbar ungünstig an diesem Tag und zeugen vom geringen Einfühlungsvermögen des Bewerbers. Auch deutlich sichtbare Piercings sollten an diesem Tag entfernt werden. Zungenpiercings sind allein schon wegen der Aussprache ungünstig. Ungut für ein Bewerbungsgespräch ist auch, wenn BewerberInnen beispielsweise ständig mit den Haaren oder Ohrringen spielen. Frau Pleier: „Diese Fallen kann man von vorneherein vermeiden, indem man die Ohrringe im Schmuckkästchen lässt und die Haare zusammenbindet.“

Am Tag des Vorstellungsgesprächs muss der Bewerber unbedingt ausgeschlafen sein und für die Fahrt zum Betrieb Zeitverzögerungen einrechnen, so dass er auf jeden Fall pünktlich und nicht abgehetzt zum Termin erscheint.

Das Vorstellungsgespräch selbst probte Frau Pleier dann in mehreren Rollenspielen mit den Schülern. Als „Bewerbungsanfänger“ meisterten die Schüler die Gespräche laut Frau Pleier recht gut. Natürlich genossen diese das Lob der Ausbildungsleiterin und verrieten nicht, dass sie von ihren Deutschlehrerinnen auf die gröbsten Fehler schon vorbereitet worden waren.

Neben wichtigen Tipps zu Gestik und Mimik (siehe Info-Box) für das Bewerbungsgespräch wies Frau Pleier auch darauf hin, dass die Bewerber auf folgende Fragen vorbereitet sein sollten:
– Warum haben Sie sich gerade für diesen Beruf entschieden?
– Warum für unsere Firma?
– Sie schreiben in Ihrer Bewerbung, dass Sie gerne Volleyball spielen. Warum gerade
diese Sportart? Was macht Ihnen dabei Spaß?
– Stellen Sie sich vor, Sie sind Abteilungsleiter in unserem Betrieb. Was erwarten Sie
als Chef von Ihren Mitarbeitern?
– Was muss Ihr Mitarbeiter leisten, damit Sie mit ihm zufrieden sind?

Natürlich darf der Bewerber auch selbst Fragen stellen, wenn er dazu aufgefordert wird. Mögliche Fragen:
– Welche Berufsschule werde ich besuchen?
– Wie sind meine Arbeitszeiten?
– Können Teile der Ausbildung auch im Ausland stattfinden?

– Wann kann ich mit einer Entscheidung rechnen?

Nach zwei gespielten Vorstellungsgesprächen bedankten sich die Klassensprecherinnen herzlich für die aufschlussreichen und informativen Tipps der Ausbildungsleiterin, die bei den anstehenden Bewerbungen sicher hilfreich sein werden.
Als guten Rat gab Frau Pleier den Schülern mit auf den Weg: “Bleiben Sie neugierig! Die Welt ist spannend!“


„Info-Box“

Gestik und Körperhaltung

Unter Gestik versteht man die Ausdrucksbewegung der Arme, Hände und Finger.

Tipps:
– Arme nicht vor der Brust verschränken!
– Hände und Unterarme auf den Tisch, nicht die Ellenbogen!
– Keine fahrigen Handbewegungen!
– Mit den Händen nicht im Haar wühlen!
– Korrekte Körperhaltung (weder steif, noch lässig)!
– Nicht auf der Stuhlkante sitzen!
– Mit den Füßen nicht die vorderen Stuhlbeine umschlingen!
– Parallel gestellte, fest aneinander gedrückte Beine wirken ängstlich und verkrampft!
– Füße mit leicht geöffneter Beinstellung auf den Boden stellen!

Mimik

Mimik ist die Sprache des Gesichtes und damit Teil der Körpersprache. Gefühle und Wertungen werden durch Mimik oft deutlicher ausgedrückt als Worte.

Tipps
– Zustimmendes Kopfnicken!
– Blickkontakt mit dem Gesprächspartner halten!
– Kein starres Fixieren des Gesprächspartners! Blick abschweifen lassen!
– Freundliches Lächeln!
– Nicht ständig auf den Boden blicken (Unsicherheit)!


(Klasse M8a)