Schüler verabschiedeten ihren Bürgermeister
„Bürgermeister sind Weichensteller“, erklärte Schulleiter Karl Staudinger bei einer Feierstunde in der Aula der Grund- und Mittelschule Seubersdorf. Anlass war die Verabschiedung von Bürgermeister Hans Bierschneider, der im Juli in den Ruhestand geht.
„Brauchst nemma ins Rathaus nei, hock die in Schaukelstuhl nei“, sangen die Grundschulkinder, während die schon größeren Schüler aber auch warnten: Er solle sich in der Freizeit nicht übernehmen , sondern alles mit Muße tun.
„Wir wollten ihnen nur mal eben sagen, dass sie der Größte für uns warn“, sang die nächste Gruppe, während die Bläserklassen drei und vier ihre Wünsche mit Posaunen und Trompeten verkündeten. Schulleiter Staudinger fasste in der Rede alles zusammen, bevor er dem Gemeindeoberhaupt für sein Engagement die Note „Eins mit Stern“ zusprach: „Für unsere Schule waren sie der erste Ansprechpartner des Sachaufwandsträgers. Sie kümmerten sich mit sehr großem Verständnis um die Wünsche und Belange der Schüler und der Lehrkräfte, lobte der Schulleiter.
Bierschneider habe sich zusammen mit dem Gemeinderat für die umfassende Generalsanierung der Mittelschule Seubersdorf eingesetzt, habe den kostenfreien Besuch der Mittags- und Hausaufgabenbetreuung ermöglicht sowie für finanzielle Unterstützung der Bläserklassen gesorgt. Gerade im Bereich der Bildung habe der Bürgermeister mit dem Gemeinderat Vorbildliches geleistet, sagte Staudinger.
Beginnend bei den Kleinen mit einer Kindertagesstätte, den beiden bestens ausgerüsteten Kindergärten und der sehr gut ausgestatteten Grund- und Mittelschule Seubersdorf habe Bierschneider die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft der Gemeinde gestellt, dankte Staudinger abschließend.
Auch Christoph Weigert als Schulrat wohnte der Feierstunde bei. In seinem Grußwort erinnerte er an zwei Treffen mit dem Gemeindeoberhaupt, die ihm noch sehr genau in Erinnerung geblieben seien. „Einmal zeigten sie mir voller Stolz die neue Turnhalle und ein andermal diskutierten wir über den Neubau einer Mensa für die Ganztages-Grundschule“. Beide Male hätten ihn Bierschneiders Sachverstand, seine Detailkenntnisse und sein Realitätssinn beeindruckt. „Wir wissen ihr Engagement zu schätzen“, dankte der Schulrat.
„Danke fürs Danken“: Diese Worte blieben dem Ehrengast, der wiederum betonte, dass zwar ein einzelner die Richtung angeben könne, viele aber mitziehen müssten. Und was die Schule betreffe, seien das der Gemeinderat genauso gewesen wie die Schulleitung und Lehrer. Etwas Wehmut überkomme ihn schon, wenn er ab Juli nicht mehr dort mitwirke könne, wo er es seit 1976 getan habe, gab er zu.
„Ich bin aber nicht aus der Welt und werde aus der Umgebung nicht verschwinden“, prophezeite er, bevor er von jedem Klassensprecher eine Sonnenblume mit Klassenfoto und den Unterschriften der Schüler überreicht bekam. Auch Ehefrau Elisabeth Bierschneider schien an der Feierstunde ihre Freude zu haben. Zum einen höre sie gerne die Bläserklasse, zum anderen behagte ihr die Idee der Grundschüler: „Genieße das Plätschern vor deinem Garten und fahr dein Enkelkind mit dem Wagen rum“.
(Vera Gabler)