Berufsvorbereitung mit „City Bound“

Citybound_Vorspann

Seubersdorfer Mittelschüler erleben beim Berufsvorbereitungsseminar „City Bound“ die Stadtgrenzen Regensburgs und ihre eigenen Grenzen.Im Rahmen der Berufsvorbereitung/Berufsorientierung trainierten wir, die Schüler der drei 9. Klassen der Mittelschule Seubersdorf, einen Tag lang mit dem Erlebnispädagogen Markus Ott und seinem Konzept „City Bound“ Schlüsselqualifikationen für den späteren Beruf.

Nachdem die ursprünglich für das Training gewählte Lokation morgens plötzlich nicht mehr zur Verfügung stand, stellte Herr Falkert, der stellvertretende Schulleiter der privaten Wirtschaftsschule Breitschaft, ausgesprochen hilfsbereit und unbürokratisch seinen Seminarraum für uns Seubersdorfer Schüler zur Verfügung. Im historischen Gebäude der Wirtschaftschule Breitschaft durften wir mit Blick auf die Dächer der Altstadt von Regensburg den Tag verbringen. Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bei Herrn Falkert bedanken.

Das Konzept „City Bound“ zielt darauf ab, uns Schülern die Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Kreativität, Höflichkeit, Pünktlichkeit usw. nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch zu vermitteln.

So durften wir in drei Modulen diese Fähigkeiten in Kleingruppen trainieren. Nach der Durchführung der Aufgaben trafen wir uns immer wieder im Seminarraum der Wirtschaftsschule Breitschaft und besprachen in der Gruppe Erfolge und Probleme. Dabei wurde jedes Mal der Zusammenhang mit unserer zukünftigen Berufsausbildung und den erforderlichen Schlüsselqualifikationen hergestellt.

Wir mussten u.a. folgende Arbeitsaufträge erfüllen:

– Ein Gruppenfoto mit einem verliebten Pärchen, einer Mutter mit Kinderwagen, einem echten Oberpfälzer, einem Geschäftsmann mit Anzug, einem Hund und vier weiteren Personen unserer Wahl zu machen.

– Einen Apfel und ein Ei möglichst Gewinn bringend einzutauschen.

– Mit einer Person des öffentlichen Lebens ein Gespräch zu arrangieren.

– Interessantes über einen fremden Aufgabenbereich in Erfahrung zu bringen (z.B. Rezeption im Parkhotel Maximilian)

– Passanten fragen, warum Regensburg „Toskana Bayerns“ genannt wird.

– Passanten fragen, welcher Platz die „gute Stube Regensburgs“ genannt wird.

– Jemandem über 65 mit einer Blume eine Freude machen.

– Einen Bürger ausländischer Herkunft zu finden und ihm vorgegebene Fragen zu stellen.

Unsere Erfahrungen waren zum größten Teil positiv. Die Menschen waren fast alle sehr freundlich und aufgeschlossen. Besonders von der Regensburger Geschäftswelt waren wir begeistert. Nach kurzen Erklärungen unserer Tätigkeit erhielten wir fast immer Unterstützung, auch wenn offensichtlich bereits andere Schüler vor uns ähnliche Anliegen wie wir vorgebracht hatten. Viel positive Unterstützung erfuhren wir u.a. von den Polizisten der Polizeiinspektion Regenburg 3 am Jakobstor, der Rezeption des Parkhotels Maximilian, Titus – Maximilianstraße, Coco – Unter den Schwibbögen, verschiedenen Blumengeschäften, Apotheken, Geschenk- und Andenken- und Zeitschriftenläden in der Altstadt.

Waren wir bei einer Aufgabe einmal nicht erfolgreich, so erkannten wir ziemlich schnell, dass wir beim nächsten Versuch nur unsere Strategie etwas abändern müssen.

Leider mussten wir auch unsere Grenzen erfahren. Nicht alle Menschen sind Jugendlichen gegenüber aufgeschlossen. So begegnete ein Döner-Laden unserem Anliegen mit einem kurzen „Raus!“ Einige wenige Menschen reagierten auf unsere Fragen gar nicht, unfreundlich oder sogar mit obszönen Gesten. Wir waren uns anschließend aber alle einig, dass diese Leute nicht unser Maßstab sein dürfen.

Bei der abschließenden Reflexionsphase in unserem Seminar waren wir einstimmig der Meinung, dass uns der Tag in Bezug auf unsere Schlüsselqualifikationen für die spätere Berufsausbildung ganz viel gebracht hat. Wir haben erkannt, dass es gar nicht so schwierig ist, mit fremden Menschen in Kontakt zu treten und eigene Anliegen vorzubringen und durchzusetzen. Unser Selbstvertrauen war mit jeder Aufgabe gewachsen, ebenso wie das Vertrauen in unsere Fähigkeiten, das wir mit solchen Aktionen nur stärken können.

Wir möchten uns abschließend nochmals bei Herrn Markus Ott und seinen Mitarbeiterinnen für das Seminar sowie unseren Lehrern Herrn Eigenstetter, Frau Lottner und Frau Roderer für die Organisation bedanken. Ein besonderer Dank geht an Herrn Konrektor Falkert von der Wirtschaftsschule Breitschaft, die uns freundlicherweise einen Seminarraum zur Verfügung stellte.

(Klassen 9/M9a/M9b)