Englandreise der 8. Klassen

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Erstmals an der Seubersdorfer Schule unternahmen die drei 8. Klassen mit ihren Lehrkräften Frau Lottner, Frau Roderer, Herrn Eigenstetter und Frau Helmschmidt vom 12. bis 17. Juni 2010 eine England-Studienreise. Die Schüler sollten neben der Besichtigung kultureller Highlights im Süden der Insel das Leben in einer englischen Gastfamilie kennen lernen und ihre Sprachkompetenz verbessern.

Mit leichter Verspätung ging es am Samstagabend um 23:30 Uhr los. Ein sehr lange Busfahrt stand bevor. Doch pünktlich am nächsten Morgen um 11:00 Uhr fuhren wir in Calais auf die Fähre, mit der wir nach Dover übersetzten. Die berühmten weißen Kalkfelsen faszinierten alle und wir betraten zum ersten Mal britischen Boden. Ein willkommener Zwischenstopp wurde in Canterbury gemacht, eine der ältesten und schönsten Städte Englands, die wir bei einem Bummel durch die Altstadt mit ihren netten Gässchen und Fachwerkhäusern erkundeten. Natürlich ließen wir uns auch die berühmte Kathedrale nicht entgehen.

Die Spannung stieg bei der Weiterfahrt. Noch zwei Stunden, dann würden wir unsere „neue“ Familie in Bournemouth, an der Südküste Englands, kennen lernen. Am Treffpunkt angekommen ging alles ganz schnell. Die Familien standen bereit, alle Schüler wurden aufgerufen, zaghaft wurden die ersten englischen Worte gewechselt und dann fuhren wir mit dem Auto in unser vorübergehendes Zuhause. Es stellte sich heraus, dass alle Gastmütter und –väter sehr freundlich und bemüht waren. Ist die erste Scheu einmal überwunden, klappt die Kommunikation auch sehr gut. Das englische Essen ist gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit ganz lecker.

Unser erster Ausflug führte uns am Montag in den New Forest, einem ausgedehnten Wald- und Heidegebiet, wo wir freilaufende wilde Ponyherden beobachten konnten. Von Buckler’s Hard, einem historischen Hafenstädtchen, wo einst Lord Nelsons Schiffe gebaut wurden wanderten wir entlang eines Flusses nach Beaulieu. Dort besichtigten wir in einem riesigen, parkähnlichen Gelände das Palace House, ein historisches Herrenhaus, die Abbey und das National Motor Museum mit einer berühmten Oldtimerausstellung.

Am Dienstagmorgen starteten wir schon sehr früh zur Tagesfahrt nach Bath. Ein Zwischenstopp wurde in Stonehenge, dem berühmten prähistorischen Steinkreis eingelegt, von dem wir alle schon viel gehört hatten. Die 5000 Jahre alten Felsmonumente beeindruckten alle. In Bath wurden wir bei einer Stadtführung über die lange Geschichte der Stadt informiert, die sich außerordentlich elegant mit einem geschlossenen Stadtbild präsentiert. Endlich hatten die Lehrkräfte nach dem Kulturprogramm auch mal eine Stunde für das von den Mädchen so lang ersehnte Shopping eingeplant.

Ein Naturerlebnis der besonderen Art erwartete uns am Mittwoch. Mit der Fähre setzen wir zur Isle of Wight über. Eine abenteuerlicher Klippenwanderung führte uns zu den „Needles“, drei großen weißen Kreidefelsen mit einem Leuchtturm an der Westspitze der Insel. Bei der „Alum Bay“ beeindruckten die bunten Sandsteinfelsen. Genug Zeit hatten wir eingeplant, um endlich im Meer baden zu können. Von wegen: englisches Wetter! Bei herrlichem Sonnenschein stürzten sich die Mutigen in das (nicht gerade warme) Wasser. Natürlich musste auch eine Sandburg gebaut werden, an der nicht nur die Schüler ihren Spaß hatten.

Höhepunkt war natürlich am letzten Tag unser Trip nach London, kannte man doch alle berühmten Sehenswürdigkeiten aus dem Englischbuch. Herzlich verabschiedeten wir uns von unseren Gastfamilien und fuhren ca. drei Stunden nach London. Zunächst stand der Besuch bei Madame Tussaud’s Wachsfigurenkabinett an, wo viele lustige Fotos geschossen wurde. In knapp 5 Stunden absolvierten wir dann ein Kulturprogramm in der britischen Hauptstadt nach Art japanischer Reisegruppen: Houses of Parliament, Big Ben, Westminster Abbey, St. James Park, Buckingham Palace, Tower of London, Tower Bridge, Picadilly Circus, China Town. Anstrengende Fußmärsche, dazwischen immer wieder Fahrten mit der berühmten „Tube“, der Londoner U-Bahn. Es war eine Herausforderung für die Lehrkräfte, alle 48 Schüler zusammenzuhalten und keinen zu verlieren. Geschafft, aber zufrieden und begeistert, so viel erlebt zu haben, erholten wir uns eine Stunde im „Covent Garden“, die Mädchen beim Shopping, die Jungs als Zuschauer der Straßenkünstler, die Lehrkräfte bei der wohl verdienten „cup of coffee“. Ein weiteres Highlight erwartete uns aber noch: Am Abend besuchten wir das Musical „Sister Act“ im London Palladium. Trotz unserer Müdigkeit wurden wir von der Musik der rockenden Nonnen mitgerissen und waren begeistert.

Wir waren sicher die Theaterbesucher mit der weitesten Heimreise. Unser ortskundiger Busfahrer drehte mit uns noch eine Runde durch das nächtliche London. die beleuchteten Sehenswürdigkeiten wirkten nachts noch beeindruckender. Doch um 23:30 Uhr ging’s auf die Autobahn, wir hatten noch 1000 Kilometer vor uns. Es war sehr still im Bus. Alle waren erschöpft und mussten die vielen tollen Eindrücke erst verarbeiten. Um 18:30 Uhr am nächsten Tag erreichten wir Seubersdorf und alle waren froh, wieder bei ihrer richtigen Familie zu sein.

(me)