G4a besuchte Kaiserburg in Nürnberg

Was ist die goldene Bulle? Wozu verwendete man Daumenschrauben? Wieso zündeten die Nürnberger beim Besuch des Kaisers ihre eigene Stadt an?Beim Aufstieg zu der hoch oben gelegenen Nürnberger Kaiserburg und dem anschließenden Abstieg in die dunklen, mittelalterlichen Lochgefängnisse unter dem Rathaus konnten die Seubersdorfer Kinder der Ganztagsklasse G4a bei ihrem Klassenausflug am 30. September für einen Tag in die Höhen und Tiefen des Mittelalters eintauchen.

Beim Eintritt in die Eingangshalle zog ein (nachgebauter) kaiserlicher Tross bei Fanfarenklängen durch die Ehrenpforte in die Stadt ein. Frau Heuvemann machte uns darauf aufmerksam, dass bei dem zeitgenössischen Bild zu sehen ist, dass die Nürnberger damals wenig Erfahrung mit Feuerwerken hatten. Beim Abbrennen eines Ehrenfeuerwerkes für die Kaiser, kam es vor, dass sie aus Versehen auch gleich ihre Stadt in Brand setzten. Die Kaiser kamen auch nur selten und höchstens für wenige Wochen in ihre Residenzstädte. Der ganze Hofstaat eines Kaisers hätte jeden Ort im Nu leergefuttert. Neben den kaiserlichen Privaträumen, die nur selten bewohnt waren, lernten die Kinder in der nur noch bis 10. November laufenden, sehr sehenswerten Sonderausstellung Kaiser – Reich- Stadt wertvolle und interessante Ausstellungsstücke aus der Zeit des heiligen römischen Reiches wie z.B. das mittelalterliche Reichsgrundgesetz, die Goldene Bulle und andere Urkunden und Herrschaftssymbole kennen. Anschließend ging es in das neu eingerichtete „Burglabor“. Auf „Pergament“ durften die Kinder mit verschiedenen Schreibutensilien wie z.B. Gänsefedern und selbst hergestellten Farben ihre Namen verewigen. Ein weiteres, empfehlenswertes Erlebnis ist die Vorführung des tiefen Brunnens Burghof, bei der ein brennender Leuchter in den fast 50 Meter tiefen mittelalterlichen Brunnen hinabgelassen wird. Im Anschluss daran gingen dann die Kinder selbst tief unter die Erde: Als sie nach den dunklen Zellen in die Funktionsweise der Folterwerkzeuge eingeweiht wurden, wurde es einigen schon ganz schön mulmig zumute. Welch eine Freude, wenn man wieder in die Gegenwart auftauchen und sich mit einem Eis stärken kann. (at)